Freitag, 9. Oktober 2015

Ich gratuliere nicht!

Gestern hat Swetlana Alexijewitsch den Literatur-Nobelpreis erhalten, für ihr "vielstimmiges Werk, das dem Leiden und Mut in unserer Zeit ein Denkmal setzt“, so die Begründung der Jury.

Das ist bestimmt sehr schön für Frau Alexijewitsch und ihre Verleger, aber ich muss jetzt mal was loswerden: Ich finde das schade. Ich finde, es gibt andere großartige Schriftsteller, denen ich den Preis und die damit verbundene Aufmerksamkeit weit mehr gegönnt hätte, weil sie tatsächlich auch gelesen werden (und zwar schon, bevor sie den Nobelpreis bekommen).

Eine politische Entscheidung des Nobelpreiskomitees? Dann hätten sie ihr doch den Friedensnobelpreis gegeben. Schon seit vielen Jahren finde ich, dass sich das Komitee eher als Literaturscout betätigt, um möglichst unbekannte Autoren zu entdecken, aber ist das wirklich der Sinn der Sache?

Ich finde, es ist so ein großer Verdienst, Menschen für das Lesen zu gewinnen und zu begeistern, und das würde ich gerne mal in diesem Preis gewürdigt sehen. Auch wenn das dann vermutlich nicht intellektuell genug ist.



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