Montag, 13. Juli 2015

Büchertagebuch

Ich hab eine Krimi-Strecke eingelegt und vier hintereinander gelesen - naja, so richtig die Bombe war nicht dabei (wahrscheinlich hat "Totenfrau" mich für alle Zeit für andere Krimis verdorben), aber solide Krimis waren es allemal.

"Kreidemädchen" hat richtig gut angefangen, Carol O'Connell ist als Wiederentdeckung aus den 90er Jahren gerade auch auf der Zeit-Krimi-Bestenliste zu finden. Aber kennt ihr das, wenn man denkt "bitte bitte versau es nicht, es fängt... so gut an" - und dann... Tja, richtig vermasselt hat sie es nicht, eher ist die Story für mich irgendwann in Schönheit gestorben und ich hatte keine richtige Lust, überhaupt fertig zu lesen. Zu viele Wendungen, zu kompliziert, zu viele merkwürdige Leute, aber trotzdem auch wirklich tolle Momente, ein wunderbarer Schreibstil und eine denkwürdige Ermittlerin. Ich denke, ich gebe ihr irgendwann noch mal eine Chance.

"Blut an ihren Händen" von Jaye Ford ist ziemlich spannend, hier geht es um eine Frau, die vor ihrem Psychopathen-Vater flieht, eigentlich fast gegen ihren Willen in einer Kleinstadt sesshaft wird, Freunde findet und sich verliebt. Ihr Freund verschwindet eines Nachts und sie versucht nun heraus zu bekommen, ob er sie verlassen hat oder ob ihm vielleicht etwas passiert ist. Hier hat mir das Grundmotiv gut gefallen, dass die Hauptfigur bisher nur Flucht kannte und nun zum ersten Mal so etwas wie Verbundenheit spürt und bleibt, auch wenn es schwierig wird. Der Stil ist allerdings zum Teil etwas rumpelig und das Ende jetzt nicht soooo raffiniert. Aber bei über 35 Grad Temperatur eigentlich genau richtig!

Fast das Gleiche könnte ich auch über "That Night" von Chevy Stevens sagen - die Story ist ok (Frau soll ihre Schwester ermordet haben, kann sich aber an nichts erinnern und beginnt auf eigene Faust in der Vergangenheit zu wühlen, als sie nach 15 Jahren aus dem Knast kommt), der Stil ein bisschen hölzern und das Ende jetzt nicht das allerglaubwürdigste aller Zeiten, aber bei fortschreitender Hirnerweichung durch Hitze ein durchaus empfehlenswertes Buch.

"Das Mädchen im Feuer" von Conny Schwarz kommt mit einer coolen Socke von Ermittlerin daher - Thea Dombrowski ist Reporterin, Kleinstadtbürgerin wider Willen und hat eine kleine Tochter und eine Augenklappe. Wie es zu all dem kam, erfahren wir leider nicht so richtig, aber inzwischen gibt es ja den nächsten Band und den werde ich sicher lesen! Manchmal ist die Gute ein bisschen anstrengend, aber der Mordfall ist angenehm unspektakulär und auch recht nachvollziehbar aufgelöst, da will ich mal nicht meckern. Außerdem sind ein paar wirklich witzige Szenen dabei, und ihre Mutter ist echt 'ne Nummer. Hah!



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