Freitag, 29. Januar 2016

Messebesuch und Büchertagebuch

Richtig viel los in der Auslese! Gestern sind wir mit Sonja um die Welt gereist - ein inspirierender und sehr persönlicher Vortrag, die Zeit ist nur so verflogen! - morgen üben wir uns mit Susanne in der Buchbinde-Kunst und am Montag bin ich auf der Paperworld und Creativeworld in Frankfurt und suche nach schönen neuen Dingen für uns (die Auslese ist deswegen auch ausnahmsweise einen Tag zu).

Damit euch am Montag ohne mich nicht langweilig wird, hier ein paar Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe:

"Vor ihren Augen" von Mary Louise Kelly hat sich auf dem Klappentext richtig gut angehört: Die Unidozentin Caroline geht eigentlich wegen Beschwerden im Handgelenk zum Arzt, doch bei der Untersuchung wird eine Kugel in ihrem Nacken festgestellt. Sie hat keine Ahnung, wo die herkommt und erfährt erst dadurch, dass sie adptiert wurde und ihre leiblichen Eltern ermordet wurde. Dass sie sich nun hartnäckig daran macht, die Wahrheit aufzudecken, gehört ja noch irgendwie zum Plot, aber dass sie ganz easy allerlei rausfindet, was der Polizei entgangen war, fand ich schon unglaubwürdig. Dazu noch eine Liebesgeschichte, die wohl hauptsächlich Verwirrung stiften soll, und ein völlig überzogenes Ende - na ja, nächstes Buch, bitte!

"Mördermädchen" von Elizabeth Little lebt von der schnoddrigen Hauptfigur Jane, die mit 16 ins Gefängnis kam, weil sie ihre Mutter ermordet haben soll. Jetzt ist sie 26 und wird wegen eines Formfehlers entlassen, und natürlich macht auch sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei landet sie in einem Goldgräber-Kaff in South Dakota und bohrt hier so lange weiter, bis sie der Vergangenheit ihrer Mutter auf die Spur kommt. Blablabla, auch in dieser Geschichte fand ich die Personen und die Dialoge ziemlich unglaubwürdig. Aber dieses Buch könnte ich mir seltsamerweise gut als Film vorstellen, am besten mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle, da könnte das echt noch was werden...




Ab jetzt wirds besser: Von Judith Taschler fand ich ja die "Deutschlehrerin" schon grandios, und ihr "Roman ohne U" hat mich in der Mittagspause so gefesselt, dass ich fast nicht pünktlich in die Auslese zurück gekommen wäre. Was für ein grandioser Schreibstil! Einerseits wie ein Diamant, hart und geschliffen und glasklar, andererseits schimmert aber auch immer wieder ein bisschen österreichischer Schmäh durch. Das ist ebenso einzigartig wie die Geschichte, die parallel von der Familie Bergmüller in Oberösterreich heute und vom Kriegsgefangenen Thomas in Sibirien in den 40er Jahren erzählt. Das ist ziemlich grausam, sowohl in dem was sich gutsituierte Menschen in ihrem Wohlstand emotional so antun wie natürlich auch die Leiden in den Arbeitslagern. Wenig andere Autoren hätten so kunstvoll zum Schluss hin die Fäden miteinander verknüpft, das ist schon richtig gute Literatur!


Große Literatur ist "Meine Seele so kalt" von Clare Mackintosh nicht, aber ein wirklich spannender Krimi mit einigen unerwarteten Wendungen. Dabei anfangs sehr ruhig und eher bedächtig erzählt, bis es zum Schluss hin dann fast atemlos spannend wird. Jedenfalls das perfekte Buch für einen verregneten Sonntag oder einen Montag ohne die Auslese :-)
 

 

1 Kommentar:

  1. Schade, dass heute Sonntag ist!! Du hast mich richtig neugierig gemacht!!!
    Lieben Gruss Elisabeth

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