Donnerstag, 6. August 2015

Büchertagebuch

Es steht 2:2 im ewigen Kampf zwischen Ganz OK gegen Viel Besser :-)

"Die Deutschlehrerin" von Judith Taschler ist schon 2013 erschienen, hat sich aber irgendwie an mir vorbei geschlichen. Deshalb erst jetzt: Was für eine Entdeckung! Was für ein fieses kleines Buch! Genial aufgebaut, bitterböse, glänzend geschrieben und eine richtig packende Story, das hat mir so richtig gefallen! Die Autorin ist aus Österreich und ich habe die ganze Zeit gedacht, siehste Herr Glattauer, so schreibt man als Österreicher eine Beziehungsgeschichte in E-Mails (weil ich "Gut gegen Nordwind" ja damals so doof fand). Jetzt freue ich mich jedenfalls schon darauf, wenn "Roman ohne U" von ihr im Taschenbuch erscheint.

Wie gesagt, mit Kindern in Büchern hab ich's nicht so. Außer Millie Bird natürlich. Und jetzt auch außer Maya Fikry, denn "Die Widerspenstigkeit des Glücks" von Gabrielle Zevin ist schon das zweite Buch mit einem Kind, das mir richtig gut gefällt. Und es ist ein Kandidat für den Thementisch "Bücher, die in Buchhandlungen spielen" (Huhu Frau Büscher :-)), weil es soooo schön die Liebe zum Lesen in den Mittelpunkt stellt. Und die zum Kleinstadtleben vor der schottischen Küste, das sind doch wohl lauter Pluspunkte, oder? Jedenfalls eine sehr sehr nette Familiengeschichte mit wohligen Seufzern und ein prima Urlaubsbuch.

Als Urlaubsbuch läuft auch "Der Sommer, als es zu schneien begann" von Lucy Clarke, das ein wirklich schönes Cover hat. Ja. Äh. Ist es gemein wenn ich schreibe, dass ich damit schon das Beste über dieses Buch gesagt habe? Die Geschichte fand ich total vorhersehbar (wahrscheinlich haben mich die vielen Krimis verdorben). Es geht um eine Frau, die nach kurzer Ehe verwitwet und nach Tasmanien reist, um mehr über ihren verunglückten Mann zu erfahren. Dort tun sich dann gleich mal Abgründe auf, und sie bezieht eine Hütte in der Nähe seines Bruders, um wieder zu sich zu finden... und ratet mal, was sie noch so findet.

Jeffrey Archer tritt mit der Clifton-Saga in die Fußstapfen von Ken Folletts Jahrhundert-Saga, "Spiel der Zeit" ist der erste Teil der Trilogie um die Familien Clifton (arm) und Barrington (reich). Hier geht es um die Jahre von 1919 bis 1939, der nächste Band erscheint dann im November. Ich fand es ganz ok, aber nichts, was man nicht schon mal gelesen hätte, und auch recht hölzern erzählt. Vielleicht ist das ja eine Folge von vielem Lesen, aber manchmal habe ich den Eindruck Autoren folgen einem Schema F mit immer den gleichen Bausteinen: "reiches Mädchen - hab ich, armer Junge - hab ich, dunkles Familiengeheimnis - hab ich, arroganter böser Internatsschüler - hab ich, usw... Das hier war für mich so ein Buch, das man aus einem Hotel-Bücherregal fischt und liest, wenn alles mitgebrachte schon ausgelesen ist.






Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen