Freitag, 26. Juni 2015

Büchertagebuch

In absteigender Reihenfolge :-)

"Ein Jahr auf dem Land" von Anna Quindlen war mal wieder ein Buch so richtig zum Liebhaben - inklusive Waschbär, Bäckerei und nettem Naturburschi. Und trotzdem erstickt die Handlung nicht in klebriger Pseudo-Landromantik, sondern nimmt den Umzug der New Yorkerin Rebecca eher als Symbol für ein gemächlicheres, unaufgeregteres Leben in dem nicht alles einfach, aber doch öfter besonders ist (war das jetzt richtiges Deutsch? Doch, ich glaube schon). Hier passt einfach alles gut zusammen, auch das Ende, und es ist wunderbar formuliert. Besonders gut hat mir die Idee gefallen, dass Rebeccas größtes Meisterwerk ein zufällig entstandener Schnappschuss ist, und wie sie sich als Künstlerin selbst wahrnimmt und wahrgenommen wird.

"Das Mädchen, das rückwärts ging" von Kate Hamer hat mich stellenweise schon sehr gefesselt, trotzdem bleibe ich unzufrieden zurück. Ein Mädchen verschwindet und wir begleiten in den folgenden Jahren die Mutter und das Mädchen, die parallel von ihrem Weiter-Leben berichten. Der Schwerpunkt liegt dabei eher auf der Tochter Carmel, die von einem religiösen Fanatiker entführt wird und Wunderheilungen vollbringen soll. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin nicht so recht weiß, wo sie mit ihrer Geschichte hinwill, und viele Möglichkeiten zwar anreißt, aber nicht ausschöpft. Trotzdem ist das kein schlechtes Buch, ich weiß hier nur selbst noch nicht so recht wohin mit mir...

Mit einem Buch, das "Die offizielle Verabschiedung meiner langjährigen Kindheit" heißt und angekündigt wird als "Das Porträt einer unvergesslichen, so skurrilen wie liebenswerten Familie, das sich vor dem Hintergrund eines Verbrechens und eines Familiengeheimnisses entfaltet - unterhaltsam, intelligent und spannend." kann man mich ja sofort kriegen. Auf Seite 105 habe ich dann allerdings aufgehört zu lesen, so nervig und unecht sind alle Personen. Ständig wird aufgeschluchzt, der Kopf herum geworfen, empört ins Haus gestürzt - also wirklich, F. Scott Fitzgerald ist tot, und der war der Einzige, dem man so ein Benehmen abkauft. Falls jemand von euch das Buch fertig liest, erzählt doch mal wie es noch so war.
 

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